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John Fitzgerald Kennedy, 35. Präsident der USA

                                                                              Vorwort

 

Es gibt wohl kaum eine Persönlichkeit der Weltgeschichte um die sich mehr Geschichten, Mythen, Verschwörungstheorien, Skandale und auch einfach erfundene Geschichten ranken wie um John Fitzgerald Kennedy, dem 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Da gab es derlei Geschichten um sein umstrittenes Ableben, oder Verschwörungstheorien über ein mögliches geheimes Stillhalteabkommen mit Nikita Chruschtschow, oder Gerüchte einer angeblichen Affäre mit Marylin Monroe bis hin zu dem Gerede, hinter vorgehaltener Hand, Kennedy sei gar homosexuell gewesen.

Nicht zuletzt gab es Gerüchte und Mutmaßungen, dass Kennedy mit Machenschaften der Mafia zu tun hatte und, was auch gern genommen wird, dass Kennedy ein verkappter Kommunist unter den Demokraten war oder er dafür gehalten wurde, was ihm letztendlich das Leben gekostet haben soll.

Natürlich ist da auch noch der mysteriöse Fluch, der auf dem Kennedyclan ruhen soll. Was wurde darüber nicht alles schon geschrieben!

Der Leser sieht, die Liste der Storys um John F. Kennedy ist lang. Man könnte allein über das Leben von Kennedy ein ganzes Buch schreiben, was schon weiß Gott genug Autoren gemacht haben. Zugegeben über das Attentat gibt es auch schon Hunderte oder Tausende Bücher und Berichte, angefangen mit dem aller ersten, dem Report der Warrenkommission.

 

Viele haben die Umstände um das Attentat anders gesehen, neue Theorien aufgestellt und auch wirklich neues zu Tage gebracht, was dazu beitragen wird, dass irgendwann einmal die wirklich wahre Geschichte über das Attentat auf John F. Kennedy bekannt sein wird, auf das irgendwann der Geist dieses großen Weltmannes wird ruhen können.

Ich werde mich nun in die Reihe der vielen Autoren einreihen und noch ein JFK-Buch schreiben.

Wenn der Leser jetzt erwartet, dass ich hier neue hanebüchene Verschwörungstheorien aufstelle, welche die Welt noch nicht gesehen hat, dann muss ich ihn enttäuschen. Vielmehr möchte ich versuchen in dem ganzen angesammelten Wissen, den vielen unterschiedlichen Meinungen eine goldene Linie hereinzubringen.

Ich werde viele Thesen bestätigen, aber auch viele Theorien anzweifeln oder gar widerlegen. Manchmal reicht es schon aus, wenn man einfach mal seinen gesunden Menschenverstand gebraucht und Sachverhalte logisch nachvollzieht. Begleiten Sie mich auf dieser spannenden Reise durch eines der finstersten Kapitel in der amerikanischen Geschichte.

Der Tag, an dem die Welt erschüttert still stand

Der 22. November 1963 kann wohl mit Fug und Recht als eines der finstersten Kapitel der US-amerikanischen Geschichte bezeichnet werden, wurde doch an diesem Tage um genau 12.30Uhr der 35. amerikanische Präsident John Fitzgerald Kennedy auf offener Straße regelrecht hingerichtet.

Was ist an jenem Tage genau passiert? Um überhaupt einen Einstieg in dieses Thema zu finden, lasst uns doch zunächst die Geschichte zusammen fassen, welche uns, gutgläubigen Weltenbürgern, von Polizei, Geheimdiensten und Geschichtsschreibern aus aller Welt in all den Jahren eingebläut wurde.

Kennedy befand sich auf einer Texasreise, die bereits im September 1963 offiziell angekündigt wurde. Diese Reise sollte ihn neben Dallas auch nach San Antonio, Houston und Fort Worth führen.

Der Grund seiner Reise war natürlich der Wahlkampf für die 1964 anstehende Präsidentschaftswahl. Auch wollte er sich mit einflussreichen texanischen Persönlichkeiten treffen, die ihn unter Umständen beim anstehenden Wahlkampf finanziell unterstützen sollten. Damit sich diese Reise auch so richtig lohnt, galt es in den Reihen der texanischen Demokraten einen handfesten Streit zu schlichten, da man sich über grundlegende Fragen zum Thema der Abschaffung der Rassentrennung und der Gleichberechtigung der Afroamerikaner nicht einigen konnte.

An jenem 22. November 1963 stand nun Dallas auf dem Reiseprogramm und Kennedy fuhr zusammen mit seiner Frau Jaqueline Bouvier Kennedy, dem texanischen Gouverneur John Connally mit dessen Frau, sowie den Secret Service Agenten William Greer als Chauffeur und Roy Kellerman in einem dunkelblauen 61er Lincoln Continental X-100 mit offenem Verdeck durch die Innenstadt von Dallas.

Zu jener Zeit waren geschlossene oder gar gepanzerte Limousinen für solche Anlässe nicht üblich.

Vom Dallas Flughafen Love Field führte ihn sein Weg quer durch die Stadt zum Dallas Trade Mart, wo er vor zahlreichen Anhängern eine Rede halten wollte.

Just zu jener Zeit soll sich bereits ein gewisser Lee Harvey Oswald im zentralen Schulbuchlagerhaus von Dallas an einem Fenster im fünften Stock auf die Lauer gelegt haben. Er soll mit einem italienischen Karabinergewehr der Firma Mannlicher Carcano bewaffnet gewesen sein.

Um 12.30Uhr war die Autokolonne des Präsidenten nur noch fünf Minuten von ihrem Ziel entfernt und fuhr die Houstonstreet entlang auf das Schulbuchlagerhaus zu. Die Straßen waren gesäumt von jubelnden Menschen, Männer, Frauen und Kinder. Die Frau des texanischen Gouverneur Nellie Connally drehte sich angesichts der Eindrücke um und sprach zum Präsidenten: „Mr. Präsident, man kann nicht sagen, dass Dallas Sie nicht liebt!“

Kennedy antwortete daraufhin: „Nein! Das kann man ganz sicher nicht sagen!“

Das waren die letzten Worte des 35. Präsidenten der USA. Laut offiziellem Bericht der Warrenkommission schoss Lee Harvey Oswald in 5,26 Sekunden mit einem vorsintflutlichen Repetiergewehr mit einfachem Zielfernrohr drei Schüsse auf den Präsidenten ab. Die erste Kugel verfehlte wohl ihr Ziel. Nur zwei Sekunden später zerschmetterte die zweite Kugel Kennedys Schädel von hinten.

Unmittelbar darauf folgte die dritte Kugel, welche als die magische Kugel in die Geschichte ein ging.

Nach dem Warrenbericht zerschmetterte diese Kugel erst die rechte Schulter von Präsident Kennedy, machte einen scharfen Knick nach links oben und trat aus Kennedys Hals wieder aus. Nun durchschlägt sie Gouverneur Connalys rechte Schulter und zerschmettert noch sein rechtes Handgelenk. Sogar jetzt hat die magische Kugel noch genug Schwung um erneut einen Richtungswechsel nach links unten zu vollziehen und dem Gouverneur das linke Knie zu durchlöchern.

Nicht genug, dass diese Kugel allen physikalischen Gesetzen getrotzt hat und erst vom Schulbuchlagerhaus nach unten flog, in der Schulter des Präsidenten seine Flugbahn nach oben veränderte und dann auch noch eine „S“-förmige Flugbahn beschrieb! Nein!! Später fand man diese Kugel in einem tadellosen Zustand in den Sachen des Gouverneurs!!!

Harte Knochen vom Schulterblatt, knöcherne Rippen des Brustkorbes, erneut harter Knochen von Connalys Schulter, Knorpelbewebe seines Handgelenkes und zu guter Letzt das knochige Gelenk des linken Knies!!! Was für eine Odyssee! Aber die Kugel hat nicht die kleinste Verformung oder Stauchung erlitten! Sie sieht geradezu fabrikneu aus!

Nachdem zweiten Schuss bremste der Chauffeur plötzlich ab, um, wie er sagte, zu schauen was geschehen sei. Jaqueline Kennedy sprang auf die Kofferhaube des Lincoln, wohl um Schädelfragmente ihres Mannes zu retten. Jedoch wurde sie vom Secret Service Agent Clint Hill in den Wagen zurück gedrängt. Jetzt erst gab der Chauffeur William Greer Gas und raste durch, zur Notaufnahme des Parkland Memorial Hospitals.

14 Ärzte bemühten sich um das Leben des Präsidenten. Jedoch waren seine Kopfverletzungen so schwerwiegend, dass alle Wiederbelebungsversuche erfolglos blieben.

Um 13.00Uhr wurde der Präsident für tot erklärt und ein katholischer Priester, der kurze Zeit später erschien, spendete ihm die Sterbesakramente.

90 Sekunden nach den Schüssen haben zahlreiche Sicherheitskräfte und Polizisten das Schulbuchlagerhaus gestürmt. Der Motorradpolizist Marion Baker traf Oswald seelenruhig vor einem Getränkeautomaten, der sich in einer Kantine im ersten Stock befand. Er stand da so rum und zog sich eine Cola.

Ich gebe zu bedenken, die tödlichen Schüsse wurden angeblich im fünften Obergeschoss abgegeben. Die Kantine befindet sich im ersten Obergeschoss. Oswald stand völlig ruhig, nicht ein Stück außer Atem vor jenem Automaten und zog sich eine Cola!

Also wenn ich gerade den Präsidenten erschossen hätte, wäre ich doch zumindest total nervös gewesen und würde versuchen so schnell wie möglich das weite zu suchen! Aber für Oswald war in diesem Moment eine eiskalte Coke wichtiger als die Flucht vor der sicheren Todesstrafe. Nun ja!

Auf jeden Fall kontrollierte Motorradpolizist Marion Baker Oswald mit vorgehaltener Waffe. Jedoch, als Roy Truly, der Geschäftsführer des Schulbuchlagerhauses, darauf hinwies, das Oswald ein Angestellter des Hauses sei, ließ Baker von ihm ab und rannte weiter.

Oswald verließ ruhig und gelassen das Gebäude durch den Haupteingang, der natürlich auch von Sicherheitsleuten bewacht wurde.

Bereits wenige Minuten nach den Schüssen gab die Polizei eine erste Täterbeschreibung raus, und das, obwohl Zeugen nur einen Gewehrlauf hoch oben im fünften Obergeschoss des Schulbuchlagerhauses gesehen haben wollen! Es war noch nicht von Oswald genau die Rede. Bei der Durchsuchung des Gebäudes fand man im fünften Obergeschoss hinter ein paar Bücherstapeln und Kisten das italienische Karabinergewehr aus dem zweiten Weltkrieg der Marke Mannlicher Carcano. Es war mit einem einfachen Zielfernrohr versehen. Neben der Waffe fand man drei fein säuberlich nebeneinander aufgereihte Patronenhülsen.

Zwischen 13.06Uhr und 13.10Uhr, also etwa 40 Minuten nach dem Kennedyattentat, möchte der Polizist J.D. Tippit auf seiner Streife durch Dallas Oak Cliff einen Mann erkannt haben, der auf die Täterbeschreibung passt.

Oak Cliff ist ein Vorort von Dallas und liegt am anderen Ende der Stadt, also viel zu weit weg, als dass Oswald es in 40 Minuten bis Oak Cliff hätte schaffen können.

Tippit kontrollierte den angeblichen Oswald. Es kam zu einem Handgemenge bei dem Tippit durch vier Schüsse aus einem Revolver Smith & Wesson Kal. 38 getötet wurde. Es ist bis heute nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Tippit wirklich Oswald gesehen, kontrolliert und letztendlich von ihm ermordet wurde. Selbst ein Augenzeuge wollte sich nicht auf Lee Harvey Oswald festlegen!

Fortan wurde Oswald nicht etwa wegen des Mordes auf Kennedy gesucht sondern wegen des Mordes an Tippit.

Nun hatte Lee Harvey auch noch einen Polizistenmord auf dem Gewissen. Spätestens jetzt würde doch jeder die Beine in die Hand nehmen und ganz weit weg flüchten.

Doch was macht Oswald? Der Mann, der gerade den amerikanischen Präsidenten und einen Polizisten ermordet hat, geht ins Texas Theater, einem Kino in Dallas Oak Cliff, kauft sich keine Eintrittskarte für 75 Cent, obwohl er 14 Dollar in der Tasche hat und geht durch in den Kinosaal um sich einen Film anzuschauen. Wenig später wird Oswald in diesem Kino von Polizisten wegen des Mordes an Tippit verhaftet. Das Oswald ja auch den Präsidenten ermordet haben könnte, darauf kommt man erst später. Vielleicht als man mit Oswald vor das Kino tritt und mehrere hundert Leute ihn wegen des Mordes an Kennedy lynchen wollten?

Lee Harvey Oswald wird ins zentrale Polizeihauptpräsidium gebracht, wo er die darauf folgenden zwei Tage nahezu ununterbrochen von Polizei und FBI verhört wird. Die Bedingungen unter denen Oswald verhört wurde könnte man vorsichtig als hahnebüchen bezeichnen. Während der gesamten zwei Tage hatte die sensationslüsterne Presse freien Zutritt in das Polizeigebäude. Oswald wurde zu keiner Zeit sein Recht auf einen Anwalt eingeräumt, gleichwohl er sogar vor laufenden Kameras danach verlangt hatte. Weder Polizei noch FBI haben während der zum Teil zwölfstündigen Verhöre die vorgeschriebenen Vernehmungsprotokolle geführt. Wäre es wirklich zu einem Prozess gegen Oswald gekommen, wäre dieser wahrscheinlich schon am ersten Tag wegen grober Verfahrensfehler geplatzt.

Nach zwei Tagen fiel wohl ein paar schlauen Köpfen auf, dass es immer schwieriger würde für den anstehenden Prozess unvoreingenommene neutrale Geschworene zu finden. Daher entschied man sich den Presserummel ein wenig zu dämpfen indem man Oswald in das Bezirksgefängnis von Dallas überstellen wollte. Unverständlicherweise hatte man nichts besseres zu tun als den Medien den Termin für die Überstellung Oswalds bekannt zu geben. Dies hatte zur Folge, dass es bei Oswalds Überstellung einen riesigen Medienrummel gab. Selbst in der Tiefgarage des Polizeihauptquartiers in Dallas befanden sich Hunderte Menschen.

Am 24. November 1963, um 11.21Uhr betrat schließlich Oswald, begleitet von zwei zivilen Beamten, völlig ohne Abschirmung, die Tiefgarage.

Erwähnt sei hier, dass in den letzten zwei Tagen mehrere Morddrohungen gegen Oswald bei der Polizei vorlagen. Lee Harvey wurde, man muss es so sagen, ohne jeden Personenschutz den Medien und den Leuten vorgeführt.

Es kam wie es kommen musste. Aus der Masse trat Jack Ruby, ein Nachtclubbesitzer aus Dallas, dem auch Mafiaverbindungen nachgesagt wurden, vor. Er zog einen Revolver und feuerte vor laufenden Kameras auf Lee Harvey Oswald. Dabei soll er gerufen haben: „Du hast meinen Präsidenten getötet! Du Ratte!“

Oswald wurde mit einem Bauchschuss ins Parkland Memorial Hospital gefahren, wo er wenig später seinen inneren Verletzungen erlag.

Wurde von den Behörden einfach nur schlampig gearbeitet? (Wir haben es hier mit einem Mord am Präsidenten zu tun!!!) Oder wurde Oswald einfach nur abserviert? Hätte manchmal der anstehende Prozess auf tönernen Füßen gestanden, weil es einfach zu viele Ungereimtheiten gab? Hat man vielleicht nie vorgehabt es zu einem Prozess kommen zu lassen? Dies würde auch die schon beschriebenen Verfahrensfehler in einem anderen Licht erscheinen lassen!

 

"Ohne Täter keine Anklage! Ohne Anklage kein Prozess!"

 

Diesen Spruch kennt wahrscheinlich jeder. Spinnen wir diesen Gedanken weiter, stellen wir uns unweigerlich die Frage, warum man einen Prozess um Oswald vermeiden wollte? Es waren sich doch alle sicher, dass es Oswald war, der den Präsidenten erschossen hat! Diese Frage lässt eigentlich nur eine Antwort zu. Lee Harvey Oswald musste einfach der Täter sein, unbedingt! Es liegt einem der Verdacht nahe, dass Oswald, wie er es immer wieder beteuerte, wirklich nur als Sündenbock für etwas herhalten musste, was sich in ganz anderen Dimensionen abgespielt hat. Um auf diese Fragen ein paar Antworten zu erhalten und den einen oder anderen Verdacht ausräumen bzw. erhärten zu können ist es vielleicht ganz günstig, sich näher mit der Person Lee Harvey Oswald zu beschäftigen.

Lee Harvey Oswald, sieht so ein Killer aus?

Lee Harvey Oswald wurde am 18. Oktober 1939 in New Orleans Louisiana geboren. Sein Vater war Robert Edward Lee Oswald, der aber drei Monate vor seiner Geburt starb. Seine Mutter war Marguerite Francise Claverie (1907 – 1981). Lee Harvey hatte auch noch einen älteren Bruder Robert Edward Lee Oswald jr. Und einen Halbbruder John Pic aus einer früheren Beziehung seiner Mutter. Die Rolle des Ersatzvaters übernahm der zwielichtige Onkel Charles Murret. Murret war ein Buchmacher der Glücksspielmafia. Zudem war seine Mutter mit einigen Mafiagrößen sehr eng befreundet. Die Jugend Oswalds war unstet und von zahlreichen Umzügen entlang der Ostküste geprägt. Es sind wenigstens 20 Adressen bekannt, unter denen Oswald in seiner Jugend gemeldet war. So verschlug es ihn beispielsweise nach New York, Fort Worth und wieder New Orleans.

Der kleine Lee Harvey war ein in sich gekehrtes zurückhaltendes Kind, welches aber einen überdurchschnittlichen IQ besaß. Er hatte in dem Sinne wenige Freunde, was er damit zu kompensieren versuchte, dass er sich bereits mit 15 Jahren einer Art fliegenden Bürgerwehr, der sogenannten Civil Air Patrol (CAP) in New Orleans anschloss. Dieser CAP gehörte zeitweise auch der ehemalige Pilot und spätere Privatdetektiv David Ferrie an. Ferrie war in diesen Jahren maßgeblich an verschiedenen CIA-Operationen gegen Cuba beteiligt.

Bereits mit 17 Jahren begann Oswald seine Ausbildung bei der Marineinfanterie. Dies war möglich da ein Mafiaanwalt auf Drängen seiner Mutter Lee Harveys Geburtsurkunde manipulierte. Erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang vielleicht, dass Oswald zu Beginn der Ausbildung einem Schießtest am Gewehr unterzogen wurde. Hierbei wurde ihm eine unterdurchschnittliche Schießleistung attestiert. Am Ende seiner drei jährigen Ausbildung erzielte er bei dem selben Test nur einen Punkt mehr als wie bei seinem ersten Test.

Da stelle ich mir doch die Frage: Wie konnte dieser schlechte Schütze mit einer uralten Waffe aus dem zweiten Weltkrieg, aus über fünfzig Meter Entfernung, auf ein fahrendes Ziel (dem Präsidenten Kennedy), innerhalb von zwei Sekunden wenigstens zwei zielsichere Schüsse in Kopf und Rücken verpassen?

Aufgrund seiner doch eher mäßigen Schießleistungen wurde er später der Luftraumüberwachung zugeteilt und wurde am Radar ausgebildet.

Schon während seiner militärischen Laufbahn machte Oswald erstaunlicherweise keinen Hehl daraus überzeugter Marxist und Leninist zu sein, was sich in einem Land wie den USA schon sehr nachteilig auswirken konnte. Nun stelle man sich mal vor, man wurde bei der Armee als Kommunist bekannt! Doch oh Wunder! Keiner seiner Vorgesetzten hat Oswald diesbezüglich auch nur zur Rede gestellt! Es kommt noch verrückter! Oswald lernte während seiner militärischen Ausbildung sogar Russisch und wurde als bekannter Kommunist nach dem Abschluss der Ausbildung in eine streng geheime Militärbasis im japanischen Atsugi versetzt. Von dieser Militärbasis aus starteten die berühmt berüchtigten U2 Spionageflugzeuge zu ihren Aufklärungsflügen über sowjetischem und chinesischem Luftraum. In Atsugi hatte Oswald Zugang zu streng geheimen militärischen Unterlagen.

Im August 1959, also nach nur knapp drei Jahren, bat er um eine vorzeitige Entlassung aus dem Militärdienst, da wohl der Gesundheitszustand seiner Mutter sehr zu wünschen übrig ließe. Natürlich wurde umgehend, am 11. September 1959 seiner Bitte entsprochen!

Doch schon am 16. Oktober 1959, also nur knapp einen Monat später, ging es seiner ach so kranken Mutter schon wieder so gut, dass Oswald sie alleine lassen konnte und in Moskau landete.

Hier beantragte er am 17. Oktober 1959 die sowjetische Staatsbürgerschaft. Die sowjetischen Behörden wussten nicht so recht was sie von Oswald halten sollten und gewährten ihm zunächst eine auf ein Jahr begrenzte Aufenthaltserlaubnis, in der er auf Herz und Nieren überprüft wurde.

Um seine Vertrauenswürdigkeit zu unterstreichen, versuchte er sogar am 31. Oktober 1959 in der amerikanischen Botschaft in Moskau seinen amerikanischen Pass und somit seine amerikanische Staatsbürgerschaft abzugeben. Doch dummerweise ging das nicht, weil der 31.Oktober 1959 ein Samstag war. Was für ein Zufall!!!

Oswald zog nach Minsk, arbeitete dort in einem Betrieb der Radios und Fernseher herstellte, lebte für sowjetische Verhältnisse in Saus und Braus und lernte dort auch seine spätere Frau Marina Nikolajewna Prussakowa kennen. Marina war ausgerechnet die Tochter eines hochrangigen KGB Offiziers.

Nach nicht einmal zwei Jahren, am 13. Februar 1961, arrangierte Oswald mit der amerikanischen Botschaft seine Rückreise in die USA. Am 13. Juni 1962 kehrte Oswald mit seiner Frau Marina und seiner Tochter June in die USA zurück. Es ist vielleicht noch interessant zu wissen, dass Oswald zu diesem Zeitpunkt weder mit den sowjetischen noch mit den amerikanischen Behörden Probleme hatte, was ja doch recht erstaunlich ist. Man möchte doch meinen, dass Oswald, als kommunistischer Abtrünniger, der seinem Heimatland den Rücken gekehrt hat um fortan in der kommunistischen Sowjetunion zu leben und wahrscheinlich noch streng geheime Informationen über die U2 in Atsugi verraten hat, bei den Amerikanern sowas von unten durch war!

Man bedenke, kurz nach Oswalds Übersiedlung in die UdSSR wurde über sowjetischem Luftraum eine jener U2 aus Atsugi abgeschossen!

Warum auch immer, ließen die Sowjets Oswald mit Kind und Kegel einfach so ausreisen, ohne irgendwelche Probleme zu bereiten, war doch Marina die Tochter eines Oberst beim KGB und die kleine June eindeutig ein Sowjetkind! Es kommt noch besser! Nicht genug, dass Amerika Oswald mit offenen Armen wieder aufgenommen hat! Nein!! Die Amerikaner, die fanden das so toll dass dieser kommunistische USA Hasser Oswald wieder zurück zu Onkel Sam kommt, dass der Staat ihm und seiner sowjetischen Familie sogar die Rückreisekosten erstattet hat!

Wenn man aus den Geschichtsbüchern nicht wüsste, dass Oswald schon bald den Präsidenten erschossen haben soll, könnte man meinen hier lief in den zurückliegenden Jahren eine abenteuerliche Geheimdienstposse mit Lee Harvey Oswald als eingeschleuster Geheimdienstagent in der Mitte des Geschehens, ab. Aber Oswald als CIA-Agent würde sich ja als Präsidentenattentäter ausschließen! Oder etwa nicht?

Aber sehen wir weiter! Wir haben ja noch ein paar Monate bis zum plötzlichen Ableben Oswalds.

Bis zum 7.Oktober 1962 lebte Lee Harvey mit seiner kleinen Familie mal wieder in Forth Worth. Am 8.Oktober 1962 zog die kleine Familie nach Dallas. In Dallas versuchte sich Lee Harvey mit einem Job in einer Schweißerei über Wasser zu halten. Jedoch schon nach drei Wochen schmiss er die Brocken wieder hin und begann kurze Zeit später in der Firma Jaggars Stovall – Chiles ein neues Arbeitsverhältnis. Diese Firma stellte unter anderem militärische Landkarten für die US-Army für das Pentagon und für diverse Geheimdienste her. Offiziell hatte Oswald zu den geheimen Bereichen dieser Firma keinen Zutritt. Sollte Oswald, die Vermutung liegt nahe, ein Doppelagent gewesen sein, hatte er doch in diesem Betrieb ein interessantes Betätigungsfeld. Angeblich soll sich Oswald in diesem Unternehmen mit den dortigen Mitteln neue Ausweispapiere auf den Namen Alek James Hidell gefertigt haben, mit denen er später die Tatwaffe, mit der auf Kennedy geschossen wurde, und den Revolver, mit dem auf den Polizist Tippit geschossen wurde, bestellt haben soll. Doch ich greife schon vor.

Am 01. April 1963 wurde Lee Harvey Oswald entlassen, da seine Arbeitsqualität zu wünschen übrig ließ, sein Benehmen gegenüber Kollegen unflätig und sogar handgreiflich war und man ihn dabei erwischte wie er in der Kantine eine sowjetische Satirezeitung mit dem Namen Krokodil las. Für mich hört sich das ganz so an als habe Oswald genug gesehen und gehört, vorhandene Mittel ausgeschöpft und sich nun mit Nachdruck selbst abgeschossen!

Nach der Aussage seiner Frau Marina soll sich Lee Harvey Oswald am 31. März von ihr in seinem Garten mit dem Gewehr, mit dem später auf Kennedy geschossen wurde, und mit dem Revolver, mit dem er später den Polizisten Tippet erschossen haben soll, fotografieren lassen haben. Dazu habe er jeweils eine Ausgabe der Zeitungen The Militant und The Worker ins Bild gehalten und stolz posiert. Von vielen Quellen wird dieses Bild, das übrigens um die Welt ging, als Fälschung bezeichnet. Der selben Auffasung ist auch Zeit seines Lebens der Bezirksstaatsanwalt von New Orleans Jim Garrison gewesen. Schaut man sich dieses Bild genauer an, ist schon auffällig, dass Oswald auf dem Bild den Kopf eigenartig schräg hält. Der Schattenwurf seiner Nase ist nicht konform mit dem Schattenwurf seines Körpers und des Gebäudes. Zudem fällt mir um den Kopf, zum Hintergrund des Bildes eine sehr markante Abgrenzung auf. Im Vergleich zu heute, waren die Möglichkeiten der Bildbearbeitung doch sehr bescheiden. Unserem von Digitalfotographie und modernem Photoshop verwöhnten Auge werden diese plumpen Manipulierungen sogleich ins Auge fallen. Von der Warrenkommission wurde dieses Bild natürlich als Beweisstück zugelassen.

Am 10. April 1963 soll Oswald angeblich auf den ehemaligen Major General Edwin Anderson Walker geschossen haben. Diese Behauptung wird gestützt auf Grund der Tatsache, dass die selbe Waffe benutzt wurde, mit der später Kennedy erschossen wurde. Dies ergaben ballistische Untersuchungen. Zudem seien nach Oswalds Verhaftung bei einer Hausdurchsuchung in Oswalds Wohnung Bilder des Generals gefunden worden. Bei späteren Vernehmungen von Oswalds Witwe Marina, habe diese ausgesagt, das Oswald Walker umbringen wolle. Aber Misses Oswald hat in den Wochen nach dem Attentat auf Kennedy so manches ausgesagt, was allen Grund dazu gibt hinterfragt zu werden. Doch dazu später mehr!

Als Begründung für diesen Mordversuch wurde eingeräumt, dass Major E.A. Walker eine rechtsradikale Gesinnung vertrat und entsprechende Flugblätter in der Truppe verteilte. Daraufhin wurde Walker auch von Kennedy aus der Truppe unehrenhaft entlassen.

Mal angenommen, dem wäre so, dass Oswald versucht hat Walker zu erschießen. Das lässt einen doch folgern, dass Oswald mit den Machenschaften Walkers so gar nicht zufrieden war, wie auch Kennedy. Oswald vertrat also ähnliche humanistische Ideale wie Kennedy. Warum sollte so einer später den Präsidenten erschießen wollen? Bestimmt nicht weil er Kennedy so schlecht fand. Erinnern wir uns, der Verdacht liegt nahe, es ist sogar wahrscheinlich, dass Oswald ein CIA-Agent war.

Ende April zog Oswald mit seiner Familie nach New Orleans um. Von nun an wird es um Lee Harvey Oswald mysteriös, verworren, undurchsichtig, wie man es sehen möchte. Oswald unser überzeugter Kommunist, der sogar eine Zeit lang in der Sowjetunion gelebt hat bietet im Juli 1963 einer militanten Gruppe von Exilkubanern in Miami seine Dienste an. Er wollte ihnen allen ernstes dabei helfen, in einem Guerilla-Ausbildungscamp in Lacombe am Lake Pontchartrain eine Söldnertruppe auszubilden, die bei einem Umsturzversuch des ebenfalls kommunistischen Fidel Castros helfen sollte.

In diesem Camp traf Oswald auf einen alten Bekannten, der ebenfalls auf der Gehaltsliste des CIA stand. Sein Name war David Ferrie.

Jedoch nur kurze Zeit später bezeichnete sich Oswald als Sekretär der Organisation „Fair Play for Cuba“. In New Orleans war er als einziges Mitglied dieser Organisation bekannt und verteilte in der Stadt Flugblätter die mit der Anschrift des Ex-FBI-Agenten Guy Banister in der La Fayette Street 531 versehen waren.

Keiner weiß wie er den Druck der zahlreichen Flugblätter finanziert hat, war er doch arm wie eine Kirchenmaus!

Auch ist nicht so richtig klar was der FBI-Agent Guy Banister auf diesem Flugblatt verloren hat. War doch dieses "Fair Play for Cuba" in der Camp Street 544 gemeldet!

Dieses Haus Camp Street 544 steht an einer Straßenecke! Zur einen Seite verläuft die Camp Street und zur anderen Seite die La Fayette Street. In der Camp Street trägt dieses Haus die Nummer 544. Entlang der La Fayette Street trägt das selbe Haus die Nummer 531, hatte einen weiteren Eingang aber einen durchgehenden Flur im Obergeschoss. Das heißt, Oswalds Organisation „Fair Play for Cuba“ und der Ex - FBI-Agent Guy Banister hatten im selben Haus ihre Büros, waren räumlich miteinander verbunden.

Wer sich dieses kuriose Haus in New Orleans anschauen möchte, den muss ich leider enttäuschen. Es wurde wohl im Verlauf der letzten 50 Jahre abgerissen. Stattdessen steht da heute ein modernes Verwaltungsgebäude.

Guy Banister erhielt noch immer Aufträge vom CIA, die die Unterwanderung der kommunistischen Szene von New Orleans zum Inhalt hatten.

Wir erinnern uns! Oswald, Kommunist, CIA-Agent. Es ist davon auszugehen, dass Oswald im Auftrag von Guy Banister die kommunistische Szene von New Orleans unterwanderte. Als Mittelsmann zwischen Banister und Oswald fungierte David Ferrie. Wie wir wissen kannten sich Ferrie und Oswald aus ihrer Zeit beim Civil Air Patrol (CAP) in New Orleans und aus dem Guerilla-Ausbildungscamp in Lacombe am Lake Pontchartrain.

Am 17. und am 21. August bekam Oswald die Gelegenheit seine Thesen und Meinungen bezüglich seiner Organisation „Fair Play for Cuba“ bei einem regionalen Radiosender darzulegen. Bei beiden Gelegenheiten unterstrich Oswald ausdrücklich, dass er Castroanhänger und überzeugter Marxist und Leninist sei.

Am 24. August reiste Oswald nach Mexiko City und versuchte erfolglos ein Einreisevisum für Kuba zu erhalten. Seine Frau war einen Tag zuvor mit der Tochter nach Dallas gereist. Zwischen den Eheleuten, Marina war zu der Zeit schon wieder schwanger, kam es zu Streitigkeiten, bei dem Oswald laut Aussage seiner Frau auch handgreiflich geworden sein soll, woraufhin sie sich trennten.

Enttäuscht darüber, nicht nach Kuba reisen zu dürfen, kehrte Oswald am 4. Oktober 1963 nach New Orleans zurück. Am 13. Oktober 1963 bekam er eine neue Anstellung im Texas School Book Depository, dem bekannten Schulbuchlagerhaus in Dallas. Am 20. Oktober 1963 kam seine zweite Tochter Audrey Marina Rachel Oswald zur Welt. Man bemerke, Oswald war jetzt Vater von zwei kleinen süßen Kindern. Wie schwer muss es einem frisch gebackenen Vater fallen seine mögliche Zukunft mit den Kindern zu verbauen, indem er einfach so den Präsidenten ermordet und bestenfalls ein Leben lang auf der Flucht ist?

Der Rest ist Geschichte! Am 22. November 1963 um genau 12.30Uhr soll Lee Harvey Oswald aus dem fünften Obergeschoss des Schulbuchlagerhauses den Präsidenten mit drei gezielten Schüssen erschossen haben.

Zwei Tage später, am 24. November 1963 gegen 11.30Uhr, wurde Lee Harvey Oswald in der Tiefgarage des Polizeihauptquartiers von Dallas durch den Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen. Lee Harvey Oswald wurde 24 Jahre alt.

Dies war das kurze Leben des Lee Harvey Oswald. Füge ich alle Fakten zusammen, ziehe logische Schlüsse und bringe unklare Sachverhalte in den einzig möglichen Bezug, schließt sich für mich Lee Harvey Oswald als hauptverantwortlicher Einzeltäter aus. Maximal kommt eine Mitschuld, eine Mittäterschaft in Betracht. Zu sehr war das kurze Leben Oswalds von Einflüssen durch CIA, FBI und letztlich auch der Mafia geprägt. Am schwersten schließt Oswald als alleinigen Haupttäter seine kommunistische Gesinnung aus. Dies wird dem Leser verdeutlicht, wenn wir uns das Leben des John Fitzgerald Kennedy anschauen.

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